Sonntag, 15. Mai 2011

Die Leistungen konnten überzeugen - Zwei Theaterkitiken


von Marcel Aßhauer, David Fußdell, Tim Seidinger und Christopher Wittmann

Hohe Wände, große Räume, eine gut beleuchtete Bühne. So stellen Sie sich das klassische Theater vor, oder? Falls das der Fall ist, werden Sie in dem Theater Horizont in Köln überrascht sein. Dort haben wir uns das Theaterstück „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt angeschaut. Dort erleben Sie einen erheblichen Kontrast zum klassischen Theater.



 Dieses Theater war zwar nicht so pompös, wie wir es oben beschrieben haben und es auch erhofft haben, sondern sehr schlicht, klein und lediglich mit wenigen Requisiten ausgestattet. Jedoch konnte es anderweitig überzeugen. Die wenigen Requisiten, ließen es zu, den Schwerpunkt des Stücks auf die Handlung der Schauspieler zu lenken. Die Nähe zu den Schauspielern und die ansatzweise Einbindung der Zuschauer, machte das Stück interessant und lebendig für das Publikum. Durch das schlichte Theaterhaus, ist die Hoffnung auf ein qualitativ hochwertiges Theaterstück fast gänzlich erloschen. Nach kurzer Zeit wurde man aber eines Besseren belehrt. Die Leistung der Schauspieler, besonders des Möbius, des Einsteins und des Newtons, konnten deutlich überzeugen. Besonders durch die situationsbedingten Stimmungswechsel der Protagonisten, die durch die passende Mimik und Gestik untermauert wurden, wurde das Publikum in den Bann des Stücks gezogen. Was sich außerdem auf die Stimmung und die Konzentration des Publikums auswirkte, war die Dauer des Stücks. Diese war passend gewählt, sodass keine Pause von Nöten war und keine Unruhe im Publikum aufkam. Desweiteren wurde das Stück durch die passend gewählte Beleuchtung und Musikuntermalung optimiert.
Deshalb kommen wir zu folgendem Fazit: Falls Sie eine andere Art einer Inszenierung „Der Physiker“ sehen wollen, sind Sie mit dem Theater in Köln sehr gut beraten.
Ein kleiner Tipp am Rande für die Schelme unter Ihnen: Falls Sie vorhaben mit einer größeren Gruppe in das Theater zu gehen und nach dem Stück an einer Fragerunde mit den Protagonisten dieses Stücks interessiert sind, so ist es mit Absprache des Theaters eventuell möglich, das zu machen.


Von Physikern im Kellerloch
von Denise, Julia, Maurin

Kellerloch - Das war mein erster Gedanke als ich zusammen mit meinen Deutsch-Gk am 09.Mai 2011 das freie Horizont Theater in Köln betrat. Gemeinsam waren wir angereist um uns das Stück "Die Physiker " von Friedrich Dürrenmatt, welches wir zuvor schon im Unterricht behandelt hatten, anzuschauen. Das war es also - " DAS THEATER " , nach wenigen Sekunden Ernüchterung fand man sich in einem winzigen umfunktionierten Keller wieder, in dem man weder Platz noch genügend Luft zum Atmen hatte. Der " Saal " war sogar so winzig das man um auf seine Plätze zu gelangen über eine winzige Bühne laufen musste.

Die Kulisse war sehr spartanisch aufgebaut. Weiße Wände gaben schon im Voraus das Gefühl als würde etwas schlimmes passieren, der schwarz/weiß karierte Boden stach richitg ins Auge. Drei weiße Arzthocker, ein weißer Tisch, 3 Portraits in den Farben Rot, Orange und Blau, ein Aschenbecher, eine Cognac Flasche - das war‘s. Spärlich aber passend.

Das Stück begann. Die drei Physiker saßen auf ihren Arzthöckerchen und stellten sich vor, hinter ihnen eine erdrosselte Krankenschwester und ob man es glaubt oder nicht, schon nach wenigen Minuten Schauspiel war jede anfängliche Skepsis verflogen. Mit Charme, Witz, einer guten Portion Verwirrung und einer glaubhaften Darstellung konnte die junge Schauspieltruppe überzeugen.

Sie zogen die Physiker in ihrer Rolle als Verrückte voll durch den Kakao. Möbius schien auf einmal eine merkwürdige Vorliebe für Besen entwickelt zu haben und Newton hatte seine Gesichtsmuskulatur wohl kaum noch Kontrolle. Der Inspektor wurde durch eine Frau ersetzt und Tote wurden plötzlich wieder lebendig. Auch durch Augenkontakt zum Zuschauer und Einbindung des Publikums wurde dieser Besuch zu einem einmaligem Erlebnis. Selbst wenn die Inszenierung von Reinar Ortmann im ersten Moment nicht so beeindruckend zu sein scheint wie die Produktionen an großen und staatlichen Theatern, hat sich der Ausflug in dieses seltsame aber doch liebenswerte Kellerloch gelohnt.

1 Kommentar:

Leonard Mitchell hat gesagt…

wunderwunderschön, aber ist dieses Wort in der Überschrift ein Tippfehler oder gibt es tatsächlich "Theaterkitiken"?