Freitag, 26. August 2011

H&M - Made in Germany ?

Schon häufiger wurde dem schwedischen Modekonzern Hennes und Mauritz vorgeworfen, dass die teils sehr günstige Ware aus Kinderhand stammt. Nicht gerade gut für unser Gewissen, zumal wir die preiswerten Klamotten maximal eine Saison tragen und sie danach im Container oder als Putzlappen enden.
Da H&M keine eigenen Fabriken zum produzieren der Ware besitzt, wird diese zu 60% in Asien hergestellt und importiert. Die Baumwolle, die die Lieferanten für die Herstellung der Kleidung verwenden, stammt unter anderem aus Uzbekistan, einer der Haupterzeuger von Baumwolle und der zweitgrößte Exporteur. Dort pflücken jeden Tag zum großen Teil Kinder und Jugendliche bis zu 20 kg Baumwolle, die sie in Tüchern um die Hüfte oder den Hals gebunden haben. Ein Gewicht, das für Heranwachsende mehr als gesundheitsschädlich ist. Befreien können sie sich nur von der harten Arbeit durch ein ärztliches Attest, für das sie jedoch 30 Dollar zahlen müssten. Das steht allerdings in keinem Verhältnis zum Verdienst: denn mit einem gepflücktem Kilogramm Baumwolle verdient man gerade einmal 3 Cent.
Als Reaktion auf die ganzen Vorwürfe der Kinderarbeit, sind nun 60 H&M Mitarbeiter weltweit unterwegs, um zu kontrollieren, ob die Baumwolle ihrer Lieferanten nicht von Kinderhand gepflückt wird.
Da der Modekonzern jedoch nur bei ihren Lieferanten kontrolliert, ob die Ware von Minderjährigen hergestellt wird, müssen diese nun auf Baumwolle verzichten, die illegal gepflückt wurde, und sich andere Lieferanten für ihre Baumwolle suchen. Der Druck so günstig wie möglich herzustellen lässt aber sicher wieder andere illegale Ideen und menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse entstehen. Und alles nur, damit wir wir bei den supergünstigen Schnäppchen zuschlagen.
Hoffen wir, dass Hennes und Mauritz sich wirklich gegen Gewalt und Kinderarbeit einsetzt, wie zum Beispiel bei der Bio Baumwolle Kollektion und den Shirts auf denen gegen Gewalt aufgerufen wird. Oder ist das nur wieder eine intelligente Verkaufsstrategie mit "Wohlfühl"-Effekt?
Ganz ausschließen, dass Kinder ihre Hände mit im Spiel hatten, kann man nie, deswegen einfach mal auf ,,Made in Germany'' achten.
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/produkte/landwirtschaft/baumwolle

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