Montag, 18. Juli 2011

Rückblick auf eine tolle WM


Mädchen: Hey, hast du das WM Finale gesehen?
Junge: Ja klar! Spanien hat in der Verlängerung durch einen Treffer von Andres Iniesta gegen die Niederlande gewonnen.
Mädchen: Nein, nicht die WM. Die FIFA Frauenweltmeisterschaft 2011 in Deutschland.
Junge: Wozu sollte ich mir so etwas angucken. Ich meine, Fußball ist eine Männersportart und Frauen haben auf dem Fußballplatz gefälligst nur zuzugucken.

Mädchen: Wozu sollten wir zugucken? Ihr trabt nur ein bisschen hin und her und bolzt einfach ziellos auf das Tor.
Junge: Wie bitte! Wir bolzen ziellos Richtung Tor?
Mädchen: Ja ist doch wahr. Je härter desto besser, denkt ihr.
Junge: Als wenn! Wir haben eine Taktik und mehr Muskeln.
Mädchen: Ach, das haben wir schon lange. Außerdem haben wir die bessere Kondition, das hat man im Finale gesehen. Japan hat trotz zweimaligen Rückstands wieder aufgeholt.
Junge: Über die Kondition lache ich, denn ihr dopt doch alle, das hat man bei den Nordkoreanerinnen doch festgestellt. Außerdem haben wir Fans.
Mädchen: Wir doch auch. Im Eröffnungsspiel gegen Kanada waren 70000 Zuschauer im Olympiastadion.
Junge: Siehst du, das Olympiastadium gehört Hertha BSC und das ist ein Männerklub.
Mädchen: Aber nur weil ihr das nötige Geld habt und unterstützt werdet. Wir brauchen auch Unterstützung und ich glaube, dass wir diese bekommen werden; denn durch die WM haben wir Aufmerksamkeit erzeugt.
Aufmerksamkeit ist das Stichwort.
Die Fußballerinnen haben alle eine tolle WM gespielt. Hier und da gab es auch schlechtere Spiele, aber dafür gab es auch sehr interessante und spannende Paarungen, wie zum Beispiel Deutschland: Frankreich, Brasilien: USA und die Krönung dieser wunderbar geplanten Weltmeisterschaft war das Finale, das Japan mit 5:3 n.E. gegen eine sehr gute Mannschaft aus den USA gewonnen hat. Nach dieser WM rückt Frauenfußball in ein anderes Licht und Fußball ist schon lange kein reiner Männersport mehr.
Die deutschen Frauen konnten leider nicht den WM-Titel nach 2003 und 2007 verteidigen, sondern schieden überraschend schon im Viertelfinale gegen Japan aus. Die gute Nachricht ist, dass Sylvia Neid trotzdem Trainerin bleibt.
Einen großen Schatten wirft Nordkorea über die sonst sehr hervorragend gelaufene WM. Nachdem sie schon in der Gruppenphase ausschieden, blieben sie nicht von den Negativschlagzeilen verschont. Nachdem Song Jong Sun und Jong Pak Sim des Dopings überführt wurden, gab die FIFA am Samstag in Frankfurt bekannt, dass drei weitere Nordkoreanerinnen positiv auf anabole Steroide der Gruppe S1B getestet wurden sind. Die Namen wurden nicht genannt.
Auch die Brasilianerinnen rund um den Weltstar Marta konnten nicht wie üblich glänzen und flogen schon im Viertelfinale aus.
Die USA dagegen wurde erst im Finale gestoppt. Die Favoriten spielten eine sehr starke WM und schalteten große Gegner wie Brasilien und Frankreich aus. Am Ende fehlte ihnen ein Quäntchen Glück beim Elfmeterschießen. Trotz allem wurde Abby Wambach (USA) zweitbeste Spielerin des Turniers und drittbeste Torschützin. Die bildhübsche Torhüterin Hope Solo spielte ebenfalls eine sehr starke WM und hielt einen Elfmeter gegen Brasilien und einen gegen Japan.
Und nun zu den Gewinnerinnen der WM: Japan! Als erste asiatische Mannschaft holte die Auswahl von Trainer Nario Sasaki den Pokal nach Japan. Vor 48817 Zuschauern im ausverkauften Frankfurter WM-Stadion erzielten Aya Miyama (81. Minute) und Homare Sawa(117. Minute) in einer dramatischen Partie die Tore für Japan. Homare Sawa konnte ihr Glück nicht ganz fassen. " Wir kamen nach Deutschland, um unter die besten vier Mannschaften zu kommen, nun sind wir Weltmeister geworden". Sie wurde nicht nur als beste Spielerin des Finals gewählt, sondern zurecht auch als beste Spielerin des gesamten Turniers. Außerdem wurde die 32-jährige Kapitänin mit 5 Treffern Torschützenkönigin der Weltmeisterschaft.

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