...oder was Ihr schon immer über Jean-Paul Satre wissen solltet.
Von Lisa Gerrards
Jean-Paul Sartre wurde am 21. Juni 1905 in Paris geboren und studierte dort kurz nach dem Erreichen der Volljährigkeit Philosophie, Soziologie und Psychologie. Ab seinem 25. Lebensjahr ging Sartre eine Lebensgemeinschaft mit der Französin Simone de Beauvoir ein, die er während seiner Studienzeit kennengelernt hatte, und fortan lebten beide in einem engen Verhältnis miteinander, was vor allem auf gemeinsamen Interessen und intensivem geistigen Austausch beruhte, da beide Schriftsteller, Philosophen und Vertreter des Existentialismus waren. Diese Lebensgemeinschaft wurde von beiden bis zum Ableben Sartres intakt gehalten, einen Heiratsantrag seitens Sartres lehnte Simone de Beauvoir ab.
Von Lisa Gerrards
Jean-Paul Sartre wurde am 21. Juni 1905 in Paris geboren und studierte dort kurz nach dem Erreichen der Volljährigkeit Philosophie, Soziologie und Psychologie. Ab seinem 25. Lebensjahr ging Sartre eine Lebensgemeinschaft mit der Französin Simone de Beauvoir ein, die er während seiner Studienzeit kennengelernt hatte, und fortan lebten beide in einem engen Verhältnis miteinander, was vor allem auf gemeinsamen Interessen und intensivem geistigen Austausch beruhte, da beide Schriftsteller, Philosophen und Vertreter des Existentialismus waren. Diese Lebensgemeinschaft wurde von beiden bis zum Ableben Sartres intakt gehalten, einen Heiratsantrag seitens Sartres lehnte Simone de Beauvoir ab.
1941 veröffentlichte Sartre sein philosophischen Hauptwerk "Das Sein und das Nichts". Dieses Werk behandelt die Frage nach der persönlichen Freiheit und machte Sartre zum Hauptvertreter des "atheistischen Existentialismus", weswegen das Werk im Vatikan indiziert wurde. 1943 – also während des 2. Weltkrieges, zu dessen Zeitpunkt Frankreich besonders stark im Argen lag – war Sartre Mitglied des "Comité Nacional des Ecrivains", dem Verbund der Schriftsteller, um seinen Widerstand gegen Deutschland auszudrücken. Das "Comité Nacional des Ecrivains" stand der "Résistance" nahe, wodurch Sartre Bekanntschaft mit Stephané Hessel machte. Während der 1950er Jahre war Sartre politisch sehr aktiv, zunächst akzeptierte er die führende Rolle des Kommunismus, nach der brutalen Intervention in Ungarn revidierte er seine Meinung und wandte sich dem Kommunismus wieder ab. 1965 lehnte Sartre den Nobelpreis aus persönlichen Gründen ab, er hielt bei einer Annahme des Preises seine Unabhängigkeit für gefährdet. Am 15. April 1980 stirbt Jean-Paul Sartre in Paris.
Satres Menschenbild
Laut Sartre geht die Existenz – der persönliche Lebensentwurf – der Essenz – dem Sinn des Lebens – voraus, der Sinn des Lebens ist die Verwirklichung des persönlichen Lebensentwurfs. Dabei hat Gott keinen Einfluss, der Mensch ist alleine für das was er tut verantwortlich, die Schuld kann nicht auf eine andere Person übertragen werden. Mitmenschen, die der Verwirklichung des persönlichen Lebensentwurfs im Weg stehen, etwa durch Überschneidungen oder Widersprüche einzelner Daseinsentwürfe, werden laut Sartres Menschenbild als Gefahr angesehen und müssen beseitigt werden, was logischerweise eine Gefahr der Isolierung in sich birgt.
Stephané Hessel seinerseits findet vollste Übereinstimmung mit Sartres "atheistischen Menschenbild" und adaptierte dieses, er sagt selber, dass Sartre sein "philosophisches Weltbild" entscheidend geprägt hat.
Satre - Terrorismus
Sartre befürwortete Terrorismus, was sich in einem Besuch bei Andreas Baader – einem ehemaligen "Rote Armee Fraktion" Mitglied – 1974 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim und seinem Aufruf zur Beseitigung von Mitmenschen in seinem Menschenbild äußerte.
So unterstütze er beispielsweise Terroristen während des Algerienkriegs durch Postulate - befürwortete ihr Vorhaben in Schrift und Sprache - in denen er die französische Justiz anprangerte.
Stephané Hessel widerspricht Sartre hier, seiner Meinung nach "geht es nicht an, Terroristen zu unterstützen", Terrorismus sollte zu keiner Zeit unterstützt werden, denn "Gewalt wirkt nicht" und "ein besseres Mittel gegen Gewalt ist Gewaltlosigkeit".
Fazit
Wir selber können mit dem Menschenbild von Sartre nur teilweise übereinstimmen, denn die Existenz Gottes muss und sollte jeder für sich selbest bestimmen, soetwas kann man niemandem vorschreiben. Außerdem ist uns der Gedanke, Mitmenschen als Gefahr bzw. Störfaktoren anzusehen, die ausgeschaltet oder beseitigt werden müssen, zu abstrus.
Allerdings sind auch wir der Meinung, dass der Mensch für das was er tut, voll verantwortlich ist und dass die Existenz der Essenz voraus geht, man seinem Leben also erst durch seinen persönlichen Lebensentwurf einen Sinn gibt. Gänzlich widersprechen müssen wir Sartre allerdings bei seiner Sicht zum Terrorismus, denn unserer Meinung nach sollte Terrorismus nicht unterstützt werden, auch nicht, wenn sich dieser für revolutionäre Ideen einsetzt.
Quellen: "Empört euch!" von Stephané Hessel, Ullstein Verlag, erschienen am 8. Februar 2011, deutsche Ausgabe, ISBN 9783550088834
http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/SartreJeanPaul/index.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45441008.html
http://wiki.rpi-virtuell.net/index.php/Jean-Paul_Sartre_%28Gymnasiale_Oberstufe%29
http://www.dober.de/religionskritik/sartre.html
Foto: Jean-Paul Sartre (um 1950), Archivo del diario Clarín (Fotograf unbekannt)
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